Es gibt verschiedene Trinkrituale für Absinth. Die drei gängigsten stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.
1. Tschechisches (Böhmisches) Ritual
Das wohl bekannteste Absinth-Ritual ist die tschechische Trinkweise, bei dem 1-2 Stücken Würfelzucker mit Absinth übergossen und angezündet werden. Diese feurige Variante hat keinen historischen Ursprung. Wir empfehlen bei dieser Zubereitung Würfelzucker sowie einen Absinthlöffel. Der Löffel wird quer über das Glas gelegt und der Zucker auf dem Löffel positioniert. Anschließend werden 2-4cl Absinth über den Zucker gegossen. Der Würfelzucker wird daraufhin angezündet und karamellisiert.
Es ist darauf zu achten, dass sich nicht der Absinth im unteren Teil des Glases entzündet, da im Ausnahmefalle das Glas zerspringen kann. Falls der Absinth brennen sollte, ist vom Auspusten des Feuers abzuraten. Besser ist es, mit einem Aufsatz auf dem Glas (bspw. Bierdeckel), dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen. Nachdem das Feuer erloschen ist, werden die Reste auf dem Löffel mit dem Absinth verrührt und mit einem Verhältnis von 1:3 bis 1:5 mit Eiswasser aufgegossen.
Die klassische und traditionelle Trinkweise stammt aus Frankreich, bei der man in kleiner Runde um eine Absinthfontäne saß oder eine Brouille zur Hilfe nahm. Ähnlich dem tschechischen Ritual werden 1-2 Stücke Würfelzucker auf einem Löffel positioniert, jedoch sehr langsam eiskaltes Wasser darüber geträufelt. Dies gelingt durch den Einsatz einer Absinthfontäne. Der feine Wasserstrahl bewirkt das Auflösen des Zuckers und einen perfekten Louche-Effekt.
2. Französisches Ritual
Neben der Absinthfontäne wurden auch Brouille-Sets eingesetzt, bei dem der Einsatz eines Absinth-Löffels nicht notwendig war. Brouille ist ein spezieller Glasaufsatz mit einem dünnen Loch, wodurch das Eiswasser austritt.
3. Das Schweizer Ritual
Die schweizerische Trinkweise ist die unpopulärste Variante. Hierbei werden 2-4cl Absinth mit kaltem Wasser vermischt ohne den Einsatz von Zucker. Da Absinthe aus der Schweiz gegenüber französischen süßer waren, mussten diese Absinthe nicht nachgesüßt werden.